die Angst vor der Angst vor der Angst

Gestern war mal wieder ein Zahnarzt Termin! Schon 4 Tage vorher wurde ich immer nervöser, mir war mehr oder weniger ständig übel und ich habe mich immer weiter zurück gezogen. Um mir diesen Raum zu geben habe ich alle möglichen anderen Termine vermieden, bin nicht mehr ans Telefon, habe Autogenes Training und Muskelentspannung nach Jacobson geübt, bin Debatten aus dem Weg gegangen und habe mich sozusagen in Watte gepackt.

Trotzdem ...

Als Bensch mich abholte (hatte ich auch organisiert) war mir soo übel, das ich nicht wusste ob ich die Autofahrt überstehe, aber er hat mich mit Gesprächen ein wenig abgelenkt und es wurde besser.

Beim Zahnarzt nur kurz im Wartezimmer und dann ins Behandlungszimmer. Innerlich habe ich gezittert wie Espenlaub, mein freundliches Lächeln sah wohl eher aus wie `hol mich hier raus´ und ich wurde mehrfach gefragt ob es mir denn gut ginge.

Und dann lassen die mich tatsächlich alleine im Behandlungszimmer!

Hinter mir die Spritze und vor mir das Parodontose-Set. Mein Herz fing an im Galopp zu rennen, die Hände wurden schweißnass, mir war soo kalt, Kopf zwischen die Knie brachte rein gar nix und ich raus aus dem Zimmer.

Draußen eine besorgte Assistentin; ich verneine das Glas Wasser und frage ob ich im Flur sitzen darf.

Hier wurde es langsam besser, die Atemübungen und mein *mir geht es gut*-Mantra fangen an zu wirken.

Dann kommt der Zahnarzt, erklärt mir das ich keine Angst haben muss (witzig, das weiß mein Verstand selber - nur der Rest von mir nicht) und alles nicht so schlimm wie beim letzten Mal wird.

Genau diese Erinnerungsauffrischung habe ich so gar nicht gebraucht!

Wieder Herzgalopp, die Hände sind so glitschig das ich kaum den Knautschball halten kann, Schweiß auf der Stirn, *ich will hier raus*.

Er hantiert hinter mir rum, ich frage nach der Oberflächenanästesie und er kommt mit nem Spray, anstatt dem Gel, ohne ne Erklärung abzugeben und fängt an. Von der Assistentin höre ich nur *durch die Nase atmen* und ich winke hilflos nach einer Hand die mich hält. Gottseidank - mein Ruf eilt mir voraus und die Assistentin fängt meine Hand auf.

Die Spritzen tun wie immer weh (nicht der Einstich, das ist ja betäubt),  aber irgendwie wenn das Mittel in die Tiefe gedrückt wird.

Und dann ist das schlimmste rum und ich kann ganz langsam entspannen, erst die Beine, dann der Magen, Pobacken lockern und irgendwann merke ich auch das ich die Schultern hängen lassen kann. 

Und dann bin ich schon fertig.

Und all das Chaos in mir mache ich selbst, toller Gedanke und wie werde ich das los?

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