Es ist der Hammer, seit August versuche ich das Venlafaxin aus zu schleichen und die Probleme werden immer doller! Warum? Weil dieses ewige schwitzen echt nervig war - ständig sah ich aus wie frisch geduscht; weil ich wieder echt fröhlich oder traurig sein und nicht so in nem Gefühlskäfig sitzen wollte; weil ich wieder Interesse und Lust an Männern spüren wollte; weil ich ... Es gibt einige Gründe!

Erst hatte ich Blitze im Kopf und Stromstösse vom Kopf ausgehend quer durch den Körper. Schlafstörungen bis zur Schlaflosigkeit. Gedankenkarussell. Binge-Eating-Attacken und dadurch 5 kg mehr (als wenn ich nicht schon genug auf den Rippen hätte). Und jetzt: mein Reizdarm arbeitet wieder! Aufgebläht bis zur Atemlosigkeit, Durchfall (hm, damit könnte ich vielleicht wieder abnehmen?) und Bauchweh.  Mal sehen wie es weiter geht - ich bin mir gerade nicht sicher was das kleinere Übel ist :-/

Mal wieder Wochenende und mal wieder fühle ich mich so einsam.

Aber, wann war das mal nicht so? Alle machen am Wochenende einen auf Familie und ich trau mich dann auch nicht vorbei zu schaun :-/

Kann mich eigentlich nur an schöne Familienmomente und nicht an schöne Wochenenden erinnern. Bin ich wirklich schon soo lange krank?

Aber die Hoffnung bleibt und mein momentanes Lieblingslied dazu: Bonny und Clyde

Mittagsschlaf

und ich träume

meine Jungs stellen mal wieder Blödsinn an, sprühen Spülwasser vom Balkon auf den Gehweg. Andere Kinder freuen sich, rufen ihnen zu, meine Jungs haben Spaß

vom Krach werde ich wach

und sehe was sie tun

alles nass

der Balkon, die Zwei, sehe schimpfende Leute unten vorbeigehen

und ticke aus

nehme Bensch an den Schultern, dränge ihn an die Wand, schüttel und schlage ihn

schlage auch auf Domi ein

sitze weinend in der Ecke

Pause

nächster Traum

bin mit Andy im Urlaub

haben ein Zimmer mit 5 anderen Leuten, alle sehr unterschiedlich

Andy begehrt mich, ich bin happy

wir haben nicht gespart und stellen fest wir haben für die 2. Hälfte des Urlaubs kaum noch Geld und das wir in Zukunft auf dem Zimmer selber kochen müssen

auf einmal ist er weg

ich gehe ihn suchen

finde ihn in einer Bar

er hat Bier und Hütchen vor sich stehen und einen leeren Teller

ich frage was das soll und das ich auch gerne was gegessen hätte

wollte wie immer sauer weggehen, drehe mich auf dem Absatz um um schütte ihm Bier und Hütchen ins Gesicht

alles schaut

ich gehe weinend

ich werde wirklich wach und liege im Bett und weine

wann hört das schlechte Gewissen auf

wann hört das Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit auf

Ich bin es müde, soo müde, dieses Lebens soo müde, alles kostet soo viel Kraft.

Ständig dieses Ringen um mehr Licht in meinem Leben, mehr Licht und Leichtigkeit, mehr Freude und mehr ...
Ja was - Verständnis, Akzeptanz, Anerkennung?

Meine Kraft dieses Leben zu wuppen ist endlich und die Widerstandskraft gegen die Depression leider auch.

In meiner Familie versteht mich kaum einer, wenn ich echt groggy bin und überlege ins Khs zu gehen, dann sagt meine Mutter: Bitte tu es nicht. Würde sie dies auch sagen wenn ich einen akuten Blinddarm hätte und es ganz klar ums Überleben ginge? Weiß sie denn nicht das es manchmal echt ums Überleben geht?
Oder mein Bruder und meine Schwägerin sagen "lass dir nicht reinreden, lass dich nicht runterziehen, geh deinen Weg, kümmere dich nicht drum". Wissen sie nicht das ich genau dies nicht kann? Das ich wenn meine Familie ruft nur die Verantwortung spüre? Und die ist soo schwer, drückt mich runter, macht mich klein. 

Ich kann nicht so wie ich will und ich kann nicht so wie viele es glauben oder erwarten. An guten Tagen kann ich damit leben und habe auch nicht das Gefühl mich entschuldigen zu müssen. An den Scheiß-Tagen , da ist es in meinem Kopf wie wenn man einen Riesen Stapel Dokumentenablage vor sich hat und alles ist durcheinander und wenn du anfängst zu sortieren, dann sind zwei verschiedene Themen schon zu viel und dann kommt ein Wind und wirbelt alles wieder durcheinander und manchmal hofft man nur noch das Gehirn ausschalten zu können - einfach mal gar keine Gedanken die wie ein Wirbelwind von einem Thema zum Anderen springen, einfach mal nix.

Und doch von diesem Nix geht die Gefahr aus, wenn der Wunsch nach diesem Nichts zu groß, zu elementar, zu wichtig wird - wie soll man sich dagegen wehren. Diese Scheiß-Krankheit Depression schreit einem dann zu: Geh, beende es. 

Was kann man diesem lauten Geschrei schon entgegen setzen? Es ist so laut - übertönt alles.

Ich kann nicht mehr, aber zum Glück gibt es in mir immer noch einen Teil der mehr will, der nicht glaubt das dies alles ist was ich vom Leben zu erwarten habe. Und zum Glück gibt es immer wieder Menschen denen ich glauben kann wenn sie sagen "schön das es dich gibt".

Zum Glück <3 

Am Freitag kam im Radio mein Horoskop für den Tag und lautete: "Alte Liebe rostet nicht. Sie werden einer alten Liebe begegnen und sich erneut für den Menschen interessieren."
Dann saß ich erst mal da und überlegte welche alte Liebe ich in OF habe? Da gibt es nur 2, der eine verheiratet und der andere hatte mir erst vor 2 Jahren geschrieben das er nichts von mir will (auch wenn ich sein Verhalten anders verstanden hatte, mein Fehler/Hoffnung?)

Gestern (Samstag) bin ich dann auf´s Bierfest. Und begegne beiden.
Beiden geht es nicht gut. Der eine ist seit ca. 5 Wochen Witwer und der andere kümmert sich weiterhin um seine pflegebedürftige Mutter.

Auf jeden Fall sprechen beide meinen Helferinstinkt an, beide würde ich gerne in den Arm nehmen, trösten und Zuversicht geben. Könnte ich dies überhaupt? An wie vielen Tagen fühle ich selber kaum Zuversicht!

Warum fühle ich mich mehr zu letzterem hingezogen?

Weil er mich abgelehnt hat?

Weil er so traurig wirkt, so hoffnungslos?

Oder hat das Horoskop einfach eine Saite in mir berührt, die ich tief in mir vergraben halte. Kann mir leider gar nicht vorstellen das mich noch mal jemand begehren könnte oder halten möchte. Ja, irgendwas ist an mir und ich kann Menschen bezaubern, irgendwie. Aber ich glaube einfach nicht das da mehr sein könnte.

Und trotzdem vermisse ich es in den Arm genommen werden, mal nen Kuss bekommen oder geben, mal wieder weiche Knie bekommen weil mich jemand auf ne bestimmte Art anschaut. Manchmal vermisse ich es so sehr, das es weh tut.

Na, das kann ja heiter werden ...

Mal 2 Monate nix gemacht und schon ist hier alles umgestellt, *pf* sowas mag ich gar nicht.

Jetzt hab ich mal wieder ein wenig rumprobiert und voila so sieht´s jetzt aus :-) 

Hoffe es gefällt.

Nach 5 Jahren echt harter Arbeit bin ich heute mit meiner Therapeutin in gemeinsamen Einverständnis zur letzten Therapiestunde gegangen!!!

Wie geil ist das denn? Ich bin soweit stabil das ich keine regelmäßigen Termine mehr brauch!!!!!

Bin restlos begeistert!