Wie so oft zwischen den Jahren: ich schau mit Wehmut zurück ....

Was hab ich alles nicht gepackt, versaut oder verpasst. Wem bin ich alles auf den Schlips getreten, wen hab ich erst gar nicht beachtet, wem hab ich nicht geholfen und wer hätte meine Hilfe gar nicht verdient?

Und manche hätte ich doch so gerne noch mal gesehen, in den Arm genommen bevor ...

Antonella, Herby, Bernd

wir sehen uns wieder, ich bin mir sicher!

Und plötzlich sitze ich da und grinse!

Meinen Jungs habe ich zeit ihres kurzen Lebens immer gepredigt: 1 x entschuldigen, dann ist gut. Aber machs das nächste Mal besser.

Wie wäre es also als Vorsatz fürs nächste Jahr weniger in Erinnerungen oder Hoffnungen zu leben und es HEUTE besser zu machen?

Ok, und ich beginne damit mich die nächsten Tage an alles zu erinnern was ich gepackt habe, sogar gut gepackt habe; an die Dinge, denen ich mich mit Grauen gestellt habe; uvm

Seit Freitag schwimme ich oben und bin verblüfft, aber auch sehr dankbar! Konnte tanzen gehen, Teppichboden legen, mich um meine Mutter kümmern und heute nen faulen machen und es geht mir gut *seufz* DANKE

Es war so schön am Samstag!!!

Ok, ich hab mich verrückt gemacht!

Der Gästebaum, die Rose, das mit den Tauben und vor allem mein Kleid sollten wenigstens gut sein!

Ich wollte keine Aussetzer bekommen und niemand blamieren!

Bis auf das Kleid hat alles geklappt, na ja das Kleid hat auch geklappt - nämlich den Ausschnitt auf. Grins - ich stand ständig im Freien. Entweder hatte ich bei den Anproben einen anderen BH an oder die Dame beim Aufbügeln hat es etwas gedehnt - die Hüfte wäre mir da lieber gewesen *lach* 

Also bin ich nach der Kirche heim gestürmt, hab mir was bequemes angezogen und hab mich den Rest des Tages sauwohl gefühlt *perfekt*.

So viele Leute, so nette Leute und auch interessante Leute - hoffentlich kann ich ein paar davon besser kennen lernen!

Das Essen super, die Mukke sehr tanzbar und ich konnte so ab und an als Springer fungieren und fühlte mich gebraucht.

Außerdem hab ich für den Baum super viele Komplimente gemacht bekommen!!!

Erst hat Onkel Helmut eine Rede gehalten und dann haben Sonja, Jeanette und Detlef eine schöne Präsentation mit den Bildern laufen lassen. Als dann ein Bild mit Antonella kam hörte ich Concetta schluchzen und ich hab das was ich sagen wollte dann nicht an Alle gerichtet, sondern nur den Beiden erzählt:
" Oma erzählte mir das ich so mit 5 Jahren immer Zucker aufs Fensterbrett für den Klapperstorch gelegt hätte und als dann Markus da war und so manche Nacht geschrien hatte, fand sie dann des öfteren Salz auf der Fensterbank (wollte ich meinen kleinen Bruder loswerden?). Heute habe ich endlich eine wunderschöne Schwester bekommen! "

Ich glaube Concetta hat sich gefreut, auch wenn sie erst mal geweint hat.

Meine Jungs haben sich auch benommen und Mama ist wider erwarten nicht in Tränen ausgebrochen.

Ich habe getanzt und gelacht, habe nicht alles verstanden was man mir sagte (die Musik war sehr laut) und hab mich wohl gefühlt. Was will ich mehr? 

Am 13.08.15 bekomme ich ne Nachricht "Mama, kann ich wieder bei Dir einziehen?"
Und weil ich dachte wir bekommen das hin, hab ich gesagt "Klar, wir schaffen das schon."

Bis jetzt geht´s ganz gut, außer das die Zeit mit Bensch und Gizmo doch anstrengender ist als erwartet. Warum? Ich glaube ich versuche es mal wieder beiden recht zu machen und das kann ich nicht. Bensch ist Gizmos Herrchen und mir gehört die Wohnung, wer darf jetzt was sagen? Außerdem haart der Süße wie Bolle, richtig übel und ich hatte hier gerade mal alles soweit im Griff und war relativ zufrieden mit mir. Jetzt beginnt mein Druck wieder zu wachsen und obwohl ich es weiß, kann ich mich weder gegen meine, noch gegen die Ansprüche (auch nur die gefühlten) der Anderen wehren. Mist!

Morgen kommt Dominic wieder heim und ich hoffe alles klappt!

Wie sollen mich andere verstehen? Ich versteh mich doch selber nicht!

War gestern auf dem Junggesellinnenabschied meiner Schwägerin, eigentlich war es ganz lustig ...

Genau da liegt das Problem: eigentlich. Zu viele Ansprechpartner, zu viele Gespräche kreuz und quer, und ich konnte mich meist nicht mal auf ein einziges richtig konzentrieren. und mein Fluchtinstinkt war am rödeln, "wann kann ich gehen?"

Und heute sitze ich hier 

- alles tut weh weil ich mich so angespannt habe um einen einigermaßen normalen Eindruck zu hinterlassen, um mitreden zu können, die Gesellschaft zu genießen

- fühle mich noch einsamer als sonst und hab tierisch am Wasser gebaut

Was soll dieses Leben? Wozu kämpfe ich? Hm, da werden sich einige wohl fragen wie ich denn kämpfe, man sieht doch nix, bin halt komisch.

Ich kämpfe momentan jeden Tag ums aus dem Haus gehen, etwas Normalität zu haben, Menschen zu begegnen und Gespräche zu führen, meine ganzen Arzt- und Behandlungstermine einzuhalten. Stark genug zu sein um den Menschen denen ich begegne und die nett zu mir sind nicht gleich bei der Frage "na, wie geht´s?" heulend um den Hals zu fallen. Stark sein für meine Jungs, denen ich doch das Gefühl geben möchte sie können gehen und ihr Leben leben!

Ich kämpfe ums Staubsaugen bevor der Staub knirscht, Geschirr spülen weil ich es aufgeräumt mag, Wäsche waschen und dann aber auch aufhängen und nicht tagelang liegen lassen bis sie stinkt und noch mal gewaschen werden muss, Müll runter bringen bevor er stinkt, mich waschen - Zähne putzen und all den täglichen Scheiss. Hab mir extra ne Liste gemacht, damit ich mich auch erinnere was ich gemacht habe wenn ich mich mal wieder als Looser der Nation fühle.

Ja, auch hier gibt es wieder einige die sagen "das fällt vielen schwer" und "stell dich nicht so an!" und genau das entmutigt mich! Ist euer Leben wirklich so schwer? Also wird nix besser? Wozu dann das Ganze? Nur für ein paar Augenblicke lachen?

So will ich das nicht - da muss es doch mehr geben!

Ganz langsam erhole ich mich, finde zu mir, beruhige mich ...

Domi ist am 01.06. weggefahren und kommt erst Anfang September wieder.

Da hatte ich doch tatsächlich Respekt vor der Zeit! Alleine sein, räum ich auf - wenn es niemand sieht, usw. Nee, es läuft sehr gut :-)

Nur die Einsamkeit, die ist noch schlimmer als sonst.

Und auch hier stellt sich dann die Frage - wie will ich in Zukunft leben und welche Baustellen muss ich noch aufräumen?

Die Baustellen sind relativ schnell aufgelistet:

- mein KOnto - hab soviel Miese 

- neuer Rentenantrag im November

- Familienfeiern - wie vertrete ich meinen Standpunkt, mein Zurückziehen

- meine Einsamkeit

Zukunft

- wie leben?

- kann ich diese Wohnung alleine halten? Gibt es günstigere 2 Zimmer-Wohnungen? 

- Wohngemeinschaft?

- ?????

So viele Fragezeichen, ich mag das nicht :-)

Gestern war wieder die Hölle!

Eigentlich war´s ein gutes Wochenende, die Stimmung hier war ganz ok. Domi´s bester Freund Martin hat von Sonntag auf Montag hier übernachtet, wir haben Sonntag Pizza gebacken, Blödsinn gemacht und viel gelacht und ich war happy.

Kaum war Martin gestern weg, zogen auch schon die dunklen Wolken hier auf. Okay, kenne das wenn man Gesellschaft hatte, diese genossen hat und dann wieder alleine ist. Die Tür war zu, also hab ich ihn in Ruhe gelassen.

Ca. 21.30 Uhr ruft Domi er ginge noch mal spazieren, ne viertel Stunde später ruft er an weil es regnet und bittet mich sein Fenster zu schließen damit es nicht rein regnet.

Um 22.15 Uhr meldet sich seine Freundin aus Belgien, ich müsse auf ihn aufpassen, er wolle irgendwas beenden und wäre zum drüber Nachdenken raus gegangen. Ich sage ihr das er nicht da ist und ich auch gar nicht weiß wo er hingegangen sein könnte.

Mein Englisch ist nicht so dolle das es in Stresssituationen auch funktioniert und mein Hirn ja schon mal gar nicht. Hab ich alles richtig verstanden?

Ich versuche ihn anzurufen - sofort Mailbox.

Nix!

Mein Gehirn rattert. Ich wende mich an die Sonnengrau-Gruppe (Danke Leute - ihr wart sooo toll, habt mir echt geholfen!). Versuche weiter ihn zu erreichen. Rufe Bensch und Jojo an, ob sie wissen wo er denn immer rum läuft. Versuche weiter ihn zu erreichen.

Nix!

22.30 Uhr jojo ruft an, sie fahren mit Gizmo in den Wetterpark und schauen mal ob sie ihn finden. Offiziell zum Gassi gehen.

Ich versuche seine Freundin zu erreichen, ob sie ihn erreicht hat.

Nix!

Langsam werde ich panisch und die Sonnengrau-Leute raten die Polizei anzurufen und um Rat zu fragen. 

Ich habe Angst vor dem was Domi denkt, aber jetzt rufe ich doch die Poilzei.

Immer noch nix gehört!

22.45 Uhr steht die Polizei vor der Tür und Jojo meldet sich, sie haben ihn gefunden. Ich versuche dies den Polizisten zu erklären und das ganze runterzuspielen, hab doch Muffensausen vor seiner Reaktion.

Die Polizisten wollen mit mir zu ihm fahren, ok ich steige ein, wir fahren hoch in den Wetterpark. Das Auto hält, wir steigen aus, Dominic sieht mich und die Polizei, geht in die Knie schlägt auf den Boden und schreit. Schreit! Ich will nicht weinen, aber ich höre seine Unsicherheit, seine Angst, seine Schmerzen und ich kann nichts mehr tun. Habs vor vielen Jahren verbockt.

Der eine Polizist geht mit Domi ca. 10 min spazieren, die Polizistin bleibt mit mir am Auto und will noch ein wenig mehr über uns wissen.

Die 2 Männer kommen zurück, der Polizist bittet mich die paar Meter allein heim zu laufe, ich nicke, er sagt sie kümmern sich um Domi, steigen ein und fahren weg. 

Und ich steh da, wie bestellt und nicht abgeholt, hab keine Ahnung was jetzt passiert! Mir ist schlecht, die knie wackeln und ich möchte nur noch heulen und schreien und toben, aber auch hier bremst mich mein Antidepressiva aus. Gut? Schlecht? Ich hätte mich gerne mal ausgetobt!

Irgendwas kurz nach Mitternacht bekomme ich eine SMS von Domi, er wäre noch mit der Polizei. Was auch immer das heißt, er ist nicht alleine

Irgendwann heute morgen zwischen 2 und 3 Uhr kommt er nach Hause, ich tu so als ob ich schlafe, hab ne Heidenangst das er ausflippt. Er macht zwar Krach, aber er kommt nicht in mein Zimmer.

Bin ganz normal auf die Arbeit, aber verdammt unruhig und erschöpft! Erst mal Mittagsschlaf. 

Als ich merke er ist wach, geh ich an sein Zimmer, klopfe und geh rein. "Du, es tut mir leid das ich die Polizei gerufen habe, aber ich hatte soviel Angst um dich das ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste." Ich hab ihn gebeten mir ab und an doch mal ehrlich zu sagen "wie es ihm geht!", nicht immer das alles ok Getue. Er scheint friedlich ...

Die Polizei war wohl mit ihm in der Klinik, hat in der Notaufnahme mit ihm gewartet, dann vor dem Behandlungszimmer gestanden bis der Arzt Entwarnung gegeben hat. Der Arzt hatte Dominic wohl beeindruckt. Auf jeden Fall hat Sohnemann es in Erwägung gezogen dort zu bleiben, da aber alles voll war und nur noch in der geschlossenen ein Bett auf dem Gang zu haben war hat er dann dankend abgelehnt. MIr aber hat er versprochen, wenn es ihm wieder schlechter geht kommt er sofort aus Belgien zurück und geht (wie mit dem Arzt besprochen) für 2 Wochen in die Klinik, egal welche Station, und lässt sich auf Medis einstellen.

Ich bin sehr erleichtert und ich hab ihm auch noch mal gesagt das ich ihm traue, aber eben nicht der Krankheit Depression.

Ich hasse es!

Ich hasse es morgens aufzustehen und nach einem Tag wie gestern mich zu fühlen als wäre ich geschlagen worden. Alles tut weh, ich hab mich mal wieder so angespannt das ich heute überall starken Muskelkater und Verkrampfungen habe. Meine Hände und Arme sind so taub, das ich teilweise nicht spüre ob ich die Kaffeetasse in der Hand habe. Wäre ja nicht so schlimm, wenn es nicht auch schmerzen würde. Kotz, was bin ich für ein Jammerlappen.

Hätte ich nicht auf die Beerdigung gehen sollen? Nee, das war mir schon wichtig den Anderen zu zeigen das ich zu ihrer Trauer stehen kann. Ich hätte alleine hingehen sollen, ohne die Erwartungshaltung meiner Mutter zu spüren und ohne die Angst sie benimmt sich mal wieder daneben. 

Bin stolz auf meinen Bruder! Obwohl er das Thema Tod und Beerdigungen so gar nicht ab kann war er ganz und gar für seine Frau und ihre Familie da. Das hat er in den letzten Wochen echt toll gemacht. Hut ab!

ja, da habe ich mal wieder 10 Wochen "Urlaub-All-Inclusive" angeboten bekommen!

Bin, war geschockt und habs sogar meiner Mutter erzählt und Stunden später haut sie mir an den Kopf "was ich nur aus meinen armen Jungs gemacht hätte".

Fragt sie sich eigentlich ab und an auch mal was sie mit mir gemacht hat und hat machen lassen? Und dann macht sie hier Telefonterror und jammert rum "es wäre ja nur ein Scherz gewesen" und ich solle ihr doch nicht böse sein. HÄH?

Das ist mir alles zu hoch, dieser Mensch ist für mich unverständlich - egoistisch - narzistisch. 

Ist sie wirklich meine Mutter?

Erschüttert, befremdet, traurig ...

Ich habe in FB ein Foto von mir und dem geschmückten Roller hochgeladen und einen wahren Begeisterungssturm entfacht - warum?

Einige Kommentare:

- Du bist so hübsch! Los zeig Dich, trau dich mal was

-  wunderschön, liebe Nia! 

-  Dieses Kleid steht Dir sehr gut - hübsche Lady

-  Was für eine hübsche Frau

Ok, alles Kommentare von Frauen, aber was seht ihr? 

Ich sehe ein tolles Kleid, einen tollen Roller schön geschmückt, meine Lieblingsschuhe und ein schönes Lachen ... und das war´s.

Ich frag einfach mal nach ...

Tage später

Leider keine Antworten bekommen mit denen ich etwas anfangen kann. Aber vielleicht sehen die Leute ja wie ich mich in dem Moment fühle und nicht, wie ich, den Speck usw.

Uff, es hat alles geklappt!

Ja, ich setze mich selber unter Strom, ich weiß - aber ...

Es sollte ja nur ne kleine familiäre standesamtliche Trauung sein, aber durch die Familie der Braut waren wir dann doch 30 Personen - arrg so viele Leute, alle gucken, hoffentlich bekomme ich keine Panik oder fange an zu stottern oder breche in Tränen aus. Es geht mir nicht so sehr um die alltäglichen FauxPax die einem passieren können wie stolpern, Absatz bricht ab usw. Nein, ich habe vielmehr Bedenken ob ich mich und alles was mit meiner psychischen Problemen zu tun hat einigermaßen bestimmen kann oder ob ich austicke und bestimmt werde.

Ja, ich bin ein Kontrollfreak - aber wem von Euch wäre es recht, wenn bei so einem Anlass einen z. B. die Vergangenheit einholt und man plötzlich Tränen überströmt dasitzt und kann es nicht erklären?

Nein, es war zwar super anstrengend, aber das Kleid hat gepasst und ich habe mich drin wohl gefühlt und meine neue Schwester hat sich gefreut das ich ein Kleid anhatte. Die versprochenen Überraschungen (Roller schmücken usw.) sind sehr gut angekommen und die Zwei haben sich sehr gefreut.

Die Zwei sind sooo glücklich und ich freue mich so für die Beiden!!!

... ganz ehrlich? Das Beste war mit dem Roller den Konvoi zum Restaurant anzuführen *fettes Grinsen* Randaaaaale

Hah, da war ich vor ein paar Tagen bei meiner Mutter - wir unterhalten uns und auf einmal fragt sie mich wie gut mein Englisch sei. Ich sage ganz ok und sie kommt mit so ner kleinen Grußkarte von einem ...

Mist, hab den Namen glatt wieder verdrängt. 

Irgendwas von wegen schöne/liebe Grüße und die Unterschrift.

Und dann kommt:

"Ich bin mir nicht sicher wer dein Vater ist, er könnte es auch sein."

Und ich sitze da, Hirn ratter, ratter 

- warum hat sie sich immer wieder über das Fremdgehen meines Vaters aufgeregt? Gelten da zweierlei Maß? Wo ist der Unterschied? Weil Papa sie (angeblich) vergewaltigt hat?

- warum hat sie sich immer aufgeregt "dein Vater behauptet du wärst nicht seine Tochter"?

- warum hat sie mir all die Jahre gesagt mit dem Ami wäre nix gewesen?

- warum sagt sie mir das jetzt mit 50 und nem Sprung in der Schüssel? Bin immer noch nicht psychisch fit, reiß mir echt den Hintern auf um stabil zu bleiben und dann so was?

Einfach nur sprachlos ...

Und dann sagt sie noch ich wäre meinem Papa sehr ähnlich und sie wäre sicher ich bin seine Tochter und der Andere hätte mich nach der Geburt angeschaut und gesagt ich wäre nicht seine Tochter und da hätte sie gedacht die würden in der Kaserne was bekommen damit sie keine Kinder zeugen können.

Und ich guck sie an, mit großen Kulleraugen, und frage: "Das meinste jetzt nicht ernst, oder"

komme gerade aus der Therapiestunde - war heute echt hart!
Heute haben wir mit dem Distanzierer in mir gearbeitet, wie er entstanden ist, was seine Aufgabe ist, brauche ich ihn heute noch so wie damals und welche Aufgabe wäre heute angemessen?

Warum?

Mir fällt immer wieder auf, wie viel Kraft es mich kostet unter Menschen zu gehen, ständig bin ich auf "dem Sprung", wie als wollte ich mir alle Fluchtmöglichkeiten frei halten. Bei Fremden und vor allem bei Männern lege immer wieder jedes Wort auf die Goldwaage, es werden aufs genaueste die Reaktionen überprüft und vor allem wird dann noch zuhause stundenlang gegrübelt; nach dem Motto ""was wäre wenn - ach hätte ich doch das so oder so - wäre es anders gelaufen wenn - undundund".

Das nervt! Ich will nicht mehr alles hinterfragen, ich will eine Umarmung - die man mir gibt - einfach nur genießen! Nicht überlegen wo darf ich meine Hände hinlege und kann das missverstanden werden und wie feste darf ich drücken. Ich will genießen, meine Freude zeigen und wenn sich jemand nicht sicher ist, dann soll er mich fragen! Ich frage ja auch, wenn ich etwas nicht verstehe. Es kann nicht sein das ich jederzeit versuche den/die Anderen zu analysieren. STOP!

Wie es entstanden ist? Tja, da war halt die Kneipe und irgendwann habe ich mich verändert (Pubertät) und es haben sich die Leute mir gegenüber anders verhalten und ich war sehr verunsichert, hab die Veränderung nicht verstanden/gesehen. Von meinen Eltern kam immer nur 
"wenn Dich einer klaut, der bringt dich eh gleich widder"

"oder zu dumm zumzum"

"Bauerntrampel"

"lern was gescheits, dich will eh keiner"
Also, hab ich mich auf meine Arbeit konzentriert, erst die Schule, dann die Kneipe, später je nachdem wo ich war.

Und mein Distanzierer fing dann an zu arbeiten, denn er wollte mich schützen vor der Hoffnung das könnte jemand sein der mich lieb haben kann, jemand der mich meint so wie ich bin! Er wollte mir helfen das es nicht noch mehr weh tut, das Allein sein, das Verlassen werden, das Ungewollt sein, die Graue Maus, der Elefant im Porzellanladen. 

Und so kam es das ich zwar die tastenden Finger an Rücken, Po oder Rocksaum wahr nahm, aber mir bei meinen Eltern nur einmal ein "stell dich net so an" abholte. Anfangs dachte ich noch es liegt an mir, aber da ich ja auch keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen wollte, hab ich doch nur Jeans und T-Shirt und nie auch nur n Rock oder Kleidchen getragen (außer es kam die Order dazu) und ich war zu allen gleich freundlich und habe einfach mit niemandem getanzt, habe niemanden bevorzugt und niemanden benachteiligt. Also mach ich zwar nichts falsch, aber ich versteh irgendwas nicht richtig?

Ich wollte doch nur geliebt werden! Und doch habe ich es nicht in mir wahr genommen; ab in Pandoras Büchse; habe aber auch die Anderen nicht richtig wahr genommen.

Wann beginnt Missbrauch? Wenn etwas gemacht wird was man nicht versteht und nicht will? Ich wollte nicht von den Alten Säcken betatscht werden; wollte nicht angebaggert werden wegen meiner "ach so rehbraunen Augen" (sie sind grün!); ich wollte nicht bei Schlägereien dazwischen geschickt werden; ich wollte nicht an der Sektbar stehen und Alkohol trinken!

Ich habe die anderen Mädels aus der Schule so beneidet in normalen Familien aufzuwachsen!

Hallo, willkommen in 2015!

Gehörst Du noch zu den Menschen, die sich etwas vornehmen?

Ich habe mir vorgenommen:

- noch netter zu mir zu sein

- weiter an meiner Akzeptanz meiner Wehwehchen zu arbeiten

- weiter Menschen an mich heranzulassen

Ja, ich glaub dies ist die Kurzfassung :-)

Was hast Du Dir vorgenommen?